Heilbronner Stimme vom 06.06.2000

Theater um "Corpus Christi"

Das umstrittene Passionsstück "Corpus Christi " von Terrence McNally in der Inszenierung des Heilbronner Theaters macht weiterhin mächtig Theater. Nachdem der Ulmer Intendant Ansgar Haag in einem vom ihm abgesegneten dpa-Gespräch über das Theaterstück die Worte " entartete Kunst" benutzt hatte, musste er starke Kritik von Politikern, Medien und Theaterkollegen einstecken.

In einem Brief an die Deutsche Presse-Agentur (dpa) distanzierte er sich nun von seinen Äußerungen und stellte klar, "dass ich in meiner Argumentation den Begriff "entartete Kunst" aus der Nomenklatur des Nationalsozialismus nur in meiner Argumentation einbezogen hatte, weil ich diesen aus vielen Beschwerdebriefen zitierte. " Niemals habe er den Begriff in Beziehung mit der Aufführung des Heilbronner Theaters benützt.

"Meine Solidarität gegen Terrorismus und Bombendrohung ist nach wie vor ungebrochen und unverändert", heißt es in dem Schreiben des Intendanten weiter. Ansgar Haag hatte als Intendant des Ulmer Theaters das für Ende Juni geplante Gastspiel der Heilbronner Kollegen im Ulmer Theater vor kurzem abgesagt.

(lsw/red)