Heilbronner Stimme vom 29.02.2000

"Corpus Christ" am Theater unter starkem Polizeischutz

Theaterbesucher mit
Detektoren abgesucht

Die Bombenattrappe, die ein Beamter gestern abend in einem Papierkorb vor dem vor Bühneneingang des Heilbronner Theaters fand, entpuppte sich als zusammengerollte Hochglanzbroschüre, die einer Rohrbombe ähnelte. . Die Allee musste zwischen Berliner Platz und Shopping-Haus zehn Minuten einseitig gesperrt werden. Das. Objekt wird spurentechnisch untersucht.

Mit einer viertelstündigen Verspätung begann die Vorstellung, da alle Besucher und ihre Taschen mit Metalldetektoren durchsucht wurden. Sie erduldeten dies gelassen und ohne Proteste. Zuvor hatten 70 Beamte der Schutz- und Kriminalpolizei in Zivil und Uniform unter Leitung von Ewald Anger, Leiter des Polizeireviers Heilbronn, das Haus durchsucht. Auch Sprengstoffsuchhunde waren im Einsatz, erschnüffelten jedoch nichts.

Ob der Anrufer, der gegen 18 Uhr bei der Weinsberger Polizei das Hochgehen. einer Bombe angekündigt hatte, der selbe Anrufer wie am Donnerstag ist, wird überprüft. Auf dem Revier überprüft wurde auch eine Person, die sich im Theater verdächtig benommen hatte.

Im Freien stellten 25 Bibeltreue Kerzen auf und sangen. Störungen gab es nicht. Die nächsten. Vorstellungen, von "Corpus Christi" finden am 13. März (Ersatz für die abgebrochene Vorstellung vergangenen Donnerstag} und am 13. April statt. Nach § 126 des Strafgesetzbuches (Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten) drohen Bombendrohern bis zu drei Jahre Haft. (as) .